Musiker-Gagen - Warum man seinen Wert kennen sollte und wie man ihn definiert
Diese Folge beschäftigt sich mit dem kontroversen Thema "Band-Gagen" und gibt Ansätze, wie man seinen eigene Gage ermitteln kann, welche Rolle der eigene Mehrwert spielt und was passiert, wenn man sich unter seinem Wert verheizen lässt.
Eine wichtige Frage ist und bleibt: was passiert, wenn ich gratis spiele?
Irgendein anderer wird wahrscheinlich (an dir) verdienen
Man spiel nicht nur umsonst, sondern zahlt oftmals auch drauf, da Dinge wie Sprit, Fahrzeugmiete usw. mit in die Kalkulation gehören
Im schlimmsten Fall sinkt euer Wert, wenn sich rumspricht, dass ihr die Band seid, die man billig oder umsonst buchen kann.
Oftmals spielt das eigene Mindset eine große Rolle dabei, ob man sich "traut", seine Kunst zu "verkaufen". So passiert es, dass man seinen eigenen Wert viel zu niedrig einschätzt.
Drei Ansätze, um seine Gage zu finden sind:
Fixkosten ermitteln und die gewünschte Marge addieren. Das durch die im Monat möglichen Auftritte teilen.
Zeit gegen Geld tauschen und durch genaue Kalkulation der Anzahl der Musiker und der Stunden eine Gesamtsumme ermitteln.
Wertbasierte Preisgestaltung, bei der man einen Mehrwert definiert und diesen als Gesamtpaket in die Gagenforderung einplant.
Alle Ansätze haben ihre Berechtigung, wohingegen man am besten versuchen sollte, sich an der Wertbasierten Preisgestaltung entlang zu hangeln, um einen Mehrwert für Veranstalter und Fans zu schaffen.
Generell gilt im Marketing oft das "Qualitätsvermutungsprinzip", welches dafür sorgt, dass hochpreisigen Produkten automatisch eine höhere Qualität unterstellt wird. Dieses Prinzip sollte man in seine Überlegungen mit einbeziehen und sich trauen, etwas höher anzusetzen. Auf der anderen Seite sollte alles im Verhältnis zum Gesamtpaket stehen.
Zusammengefasst kann man sagen:
- Verkauft euch nicht unter wert und lasst euch nicht verheizen.
- welchen Mehrwert kann ich als Band bieten?
- habe ich ein Problem damit, Geld für meine Kunst zu verlangen?
Gerade zu Corona-Zeiten sollte man allerdings Fairness walten lassen. Wenn demnächst (hoffentlich) bald wieder Konzerte erlaubt sind, dann sollte die Branche zusammenstehen und versuchen, durch Verhandlungen auf Augenhöhe eine Lösung zu finden, um gemeinsam aus dem aktuell sehr tiefen Tal zu klettern.
PS: jetzt schonmal den Wecker stellen! Die nächste Folge beleuchtet das Thema Gagen aus Sicht der Veranstalter.
Ich freue mich über jedes Feedback und jede Bewertung. Nehmt einfach ungezwungen Kontakt auf…
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